Für knapp 60 % der Arbeitnehmer sind Benefits ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Jobs. Doch nicht alle Benefits werden von Kandidaten als wünschenswert betrachtet. In diesem Beitrag erfahren Sie, mit welchen Benefits im Stelleninserat sie punkten können – und von welchen Sie lieber die Finger lassen sollten.
Was bringen Arbeitnehmer-Benefits?
Benefits sind weit mehr als nur eine Ergänzung zum Gehalt. Denn sie spiegeln die Unternehmenskultur wider und zeigen das Interesse des Unternehmens am Wohlbefinden der Mitarbeiter. Da Work-Life-Balance für Arbeitnehmer immer wichtiger wird, bedeutet das Angebot attraktiver Zusatzleistungen, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse der Belegschaft anerkannt und berücksichtigt werden. Indem sie wirkungsvolle Benefits anbieten, steigern Sie nicht nur Ihre Attraktivität als Arbeitgeber, sondern fördern auch die Loyalität und Bindung innerhalb Ihres bestehenden Teams.
Mehr Tipps für ein ausgezeichnetes Stelleninserat: So überzeugen Sie Bewerber mit Ihrer Stellenausschreibung
Achtung vor diesen Fehltritten
Auch wenn die Versuchung gross ist, eine breite Palette von Benefits aufzulisten, sollten einige vermeintliche ‹Zusatzleistungen› besser unerwähnt bleiben. Diese sieben Benefits werden oft als wenig wirkungsvoll oder sogar kontraproduktiv wahrgenommen:
Pflichtleistungen
Heben Sie nicht hervor, was gesetzlich vorgeschrieben ist, wie etwa den Mindestlohn, den gesetzlichen Urlaubsanspruch oder gar eine pünktliche Zahlung des Gehalts. Dies wird erwartet und ist kein Vorteil.
Generische Vorteile
Vermeiden Sie vage Benefits wie „wettbewerbsfähige Gehälter“. Seien Sie spezifisch und greifbar in dem, was Sie anbieten.
Nicht inklusive Angebote
Vorteile, die sich ausschliesslich an bestimmte Lebensstile oder demografische Gruppen richten, wie etwa Bierabende oder Tischtennisturniere, sprechen möglicherweise nicht alle an und können ungewollt ein mangelndes Inklusionsbewusstsein signalisieren.
Kurzfristige Lockmittel
Benefits mit begrenzter Dauer oder Attraktivität, wie ein Einstiegsbonus ohne langfristige Stabilität oder Wachstumsmöglichkeiten, könnten Kandidaten aus den falschen Gründen anziehen.
Geringwertige Vergünstigungen
Wenn Sie kleinere Vorteile wie kostenlose Snacks hervorheben, anstatt auf substanzielle Vergünstigungen einzugehen, deutet das auf einen Mangel an tiefergehender Investition in das Leben und die Karriere Ihrer Mitarbeiter hin.
Work hard, play hard
Dieser Satz kann bei vielen Bewerbern Alarmglocken läuten lassen, da er suggeriert, dass man sein gesamtes Leben der Arbeit widmen muss. Es kann den Eindruck erwecken, dass das Unternehmen eine unausgewogene Work-Life-Balance fördert.
Familiäres Arbeitsklima
Was zunächst positiv klingt, wird oft als Hinweis auf fehlende Strukturen und unklare Prozesse interpretiert. Viele Bewerber denken sich: „Ich habe meine Familie zu Hause, ich brauche keine zweite am Arbeitsplatz.“
Achten Sie ebenfalls auf diese Punkte beim Erstellen Ihres Stelleninserats: 9 Fehler, die Sie in Stellenanzeigen vermeiden sollten
Ja zu diesen Benefits
Mit diesen Benefits im Stelleninserat heben Sie Ihr bei Stellensuchenden hervor und ziehen die besten Talente an:
Flexible Arbeitsmodelle
Flexibilität hat für viele Mitarbeiter oberste Priorität, daher sollten Sie Optionen wie flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmöglichkeiten betonen. Auch in Berufen wo diese Möglichkeiten nicht gang und gäbe sind, freuen sich Stellensuchende, wenn Arbeitgeber auf Ihre zeitlichen Bedürfnisse eingehen.
Grosszügige Urlaubsregelungen
Über die üblichen Urlaubsansprüche hinaus sollten Sie Elternzeit oder Sabbaticals erwähnen. Dies kann zu langjähriger Loyalität führen.
Home Office-Optionen
Die Möglichkeit, von zu Hause aus oder vom Ausland zu arbeiten, spart Arbeitnehmern Zeit und Kosten und ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Gesundheitsleistungen
Umfassende Absicherungen wie Kranken-, Zahn- und Augenversicherung sowie betriebliche Krankenzusatzversicherungen sind hochgeschätzte Vorteile.
Mental Health Support
Das Hervorheben von Ressourcen und Unterstützungssystemen für die psychische Gesundheit spricht Bände über Ihre Unternehmenskultur.
Wellness-Programme
Gym-Mitgliedschaften oder ergonomische Arbeitsplatzverbesserungen wie Standing Desks zeigen ein Engagement für die Gesundheit der Mitarbeiter.
Kinderbetreuungszuschuss
Besonders für Eltern ein wertvoller Vorteil, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen.
Premium-Werkzeuge
Klar definierte und erreichbare Bonusstrukturen zeigen Anerkennung und Belohnung für harte Arbeit.
Leistungsprämien
Wenn man qualitative Werkzeuge für den Eigenbedarf kostenlos ausleihen darf, ist dies insbesondere für handwerklich tätige Mitarbeiter ein grosser Pluspunkt. Denn gutes Werkzeug ist teuer und dieser Benefit unterstützt auch Freizeitaktivitäten.
Der Hund darf mit ins Büro
Für Hundebesitzer kann dies ein entscheidendes Argument sein, sich für diesen Arbeitgeber zu entscheiden. Stellen Sie aber zuvor sicher, dass alle Mitarbeitenden mit dieser Regelung einverstanden sind.
Berufliche Weiterbildung
Wachstumschancen wie Kostenübernahme für Studiengebühren oder Zugang zu Weiterbildungskursen sind ein grosser Anreiz für karriereorientierte Kandidaten. Stellen Sie hier aber sicher, dieses Angebot etwas spezifischer zu beschreiben, da es sonst sehr generisch klingt.
Betriebliche Altersvorsorge
Eine solide Altersvorsorge ist ein entscheidender Faktor für die langfristige Bindung von Mitarbeitern.
Zuschuss zum Umzug
Besonders für Fachkräfte, die aus anderen Regionen kommen, ist dies ein attraktiver Vorteil. Er kann die Entscheidung für einen Arbeitgeber positiv beeinflussen.
Achtung: Inkludieren sie nur jene Benefits in Stellenanzeigen, welche Sie tatsächlich bieten können. Andernfalls können solche Lock-Praktiken Ihrem Employer Brand schaden.
Mehr Tipps zum Thema Stellenanzeige: So wertvoll sind Videos & Bilder in Stellenanzeigen
Fazit
Hervorgehobene Benefits im Stelleninserat haben einen erheblichen Einfluss auf die Qualität und Quantität der Bewerber. Denken Sie daran, sich auf bedeutungsvolle, greifbare Vorteile zu konzentrieren, die echte Bedürfnisse und Wünsche ansprechen. So können sich Unternehmen als bevorzugten Arbeitgeber in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt positionieren.
- So viel ist der Klick auf eine Stellenanzeige wert - September 10, 2024
- Personal Branding leicht gemacht: 9 Tipps - September 3, 2024
- Warum unbesetzte Stellen mehr kosten als sparen - August 29, 2024