Quiet Quitting

Quiet Quitting vermeiden: 3 Strategien

Quiet Quitting – wenn Mitarbeiter nur noch das Minimum leisten – ist ein Trend, der auch in der Schweiz immer mehr an Bedeutung gewinnt. Laut einer Studie von «New Work» Anfang 2022 hat dieses Mindset einen erheblichen Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Denn Arbeitnehmende wollen eine bessere Work-Life-Balance erreichen und sich nicht auf Kosten ihrer mentalen Gesundheit verausgaben. In diesem Artikel thematisieren wir die häufigsten Ursachen von Quiet Quitting und präsentieren mögliche Lösungsansätze, die Arbeitgeber ergreifen können, um diesem Trend entgegenzuwirken.

Wieso ist Quiet Quitting ein Problem?

Wenn Arbeitnehmer ein Mindset des Quiet Quitting annehmen, bedeutet das eine Abnahme ihres Engagements bei der Arbeit. Diese emotionale Distanz kann direkt die Fluktuation, die Produktivität und die Profitabilität des Unternehmens beeinflussen. Daher ist es wichtig, diese Entwicklung ernst zu nehmen und nach Lösungsansätzen zu suchen.

Was sind die Gründe? Und was lässt sich dagegen unternehmen?

#1 Ungerechte Entlohnung

Wenn Arbeitnehmer das Gefühl haben, unterbezahlt zu sein, kann dies ihr Engagement, ihre Leistung und weitere Faktoren, die die Performance des Unternehmens beeinflussen, beeinträchtigen.

Lösung: Arbeitgeber können durch Transparenz in Bezug auf die Lohnstruktur und klare Definitionen der Meilensteine, die zu einer Lohnerhöhung führen können, dazu beitragen, dass sich Arbeitnehmer besser verstanden fühlen und motiviert werden, mehr als das Minimum zu leisten.

#2 Inkompetente Vorgesetzte

Man muss sich nicht mit jedem seiner Arbeitskollegen blendend verstehen. Doch besonders bei Vorgesetzten ist es wichtig, dass Arbeitnehmende sie als kompetent wahrnehmen. Andernfalls kann das die Motivation der Mitarbeiter beeinträchtigen.

Lösung: Bei der Vergabe von höheren Positionen sollten neben professionellen Fähigkeiten auch zwischenmenschliche Skills berücksichtigt werden. So kann vermieden werden, dass Vorgesetzte als unqualifiziert für ihre leitende Funktion empfunden werden.

#3 Stress und hohes Arbeitspensum

Fast ein Drittel aller Schweizer Arbeitnehmer leidet unter emotionaler Erschöpfung und Stress. Insbesondere junge Erwerbstätige sind von dieser Entwicklung betroffen. Faktoren wie unkooperative Vorgesetzte, anstrengende Arbeitsaufgaben und ein übermässig langes Arbeitspensum haben einen starken negativen Einfluss auf die mentale Gesundheit von Arbeitnehmern und können sie dazu veranlassen, ihre Arbeit mit weniger Engagement auszuführen.

Lösung: Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Vorgesetzte die Belastungen ihrer Mitarbeiter erkennen und ihnen gezielt Unterstützung anbieten. Unternehmen sollten beispielweise aktiv Burnout-Prävention betreiben, indem sie Anzeichen von Erschöpfungsdepressionen bei Mitarbeitern frühzeitig erkennen und entsprechende Unterstützungsmassnahmen anbieten.

Darüber hinaus können Kampagnen und Richtlinien der Personalabteilung dazu beitragen, dass die mentale Gesundheit von Arbeitnehmern im Unternehmen in den Vordergrund gestellt wird. Die Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance wird zunehmend wichtiger. Es sollte daher sichergestellt werden, dass Mitarbeiter nicht ständig Überstunden leisten müssen und genügend Zeit für ihr Privatleben haben. Dies trägt zur Vermeidung von Burnout und zur Steigerung der allgemeinen Zufriedenheit bei.

Fazit

In diesem Beitrag haben wir uns mit den häufigsten Auslösern von Quiet Quitting und möglichen Lösungsansätzen auseinandergesetzt. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber dieses Phänomen ernst nehmen und proaktiv Schritte unternehmen, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen und zu motivieren. Dazu gehört, eine angemessene Entlohnung anzubieten, kompetente und unterstützende Vorgesetzte bereitzustellen und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die die mentale Gesundheit der Mitarbeiter priorisiert. Indem Arbeitgeber diese Faktoren berücksichtigen, können sie dazu beitragen, Quiet Quitting zu vermeiden und eine positive und produktive Arbeitsumgebung zu fördern.

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Natalie Plöschberger